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Techniker vs. Meister

Werde ich nach der Ausbildung Techniker/Meister? Unterschiede, Gemeinsamkeiten und mögliche Förderungen - Wir klären auf was Sie bei Ihrer Entscheidung beachten sollten und geben allgemeine Infos zu beiden Fortbildungsvarianten.

Inhaltsverzeichnis
  1. Techniker vs. Meister – generelle Unterschiede
  2. Einordnung laut Deutschem Qualifikationsrahmen (DQR)
  3. Weiterbildung nach Techniker
  4. Weiterbildung nach dem Meister
  5. Techniker Gehalt / Meister Gehalt
  6. Unterschiede in Handwerks- & Industriebetrieben
  7. Handwerksmeister
  8. Industriemeister
  9. Techniker Fachrichtungen im Überblick
  10. Fördermöglichkeit durch das Aufstiegs-BAföG

Techniker vs. Meister – generelle Unterschiede

Trotz Einstufung im selben DQR-Niveau (siehe weiter unten) gibt es ein paar Differenzierungen. Techniker / Meister Unterschiede:

  • Die Meisterfortbildung hat die Ausbildereignungsprüfung (AdA) integriert. Techniker müssen diese gesondert ablegen, wenn sie ausbilden wollen - Bei der TAN bieten wir AdA als Zusatzlehrgang zur Prüfungsvorbereitung mit an.
  • Die Lehrgangsdauer zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung ist in der Regel kürzer und in Vollzeit in unter einem Jahr möglich - beim Techniker sind es 2 Jahre in Vollzeit.
  • Die Fortbildungen zum Meister sind eher praxisbezogen und die zum Techniker ist etwas theoretischer/akademischer.
  • Die Gehaltsaussichten sind von Branche und Firmenstandort abhängig, wobei ein Techniker einer Branche in der Regel etwas mehr verdient als der entsprechende Meister.

Bevor man sich für Techniker oder Meister entscheidet, sollte man sich klar machen, ob man im Handwerk oder der Industrie arbeiten möchte. Natürlich ist bei der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt ein Wechsel von Handwerk zu Industrie und umgekehrt möglich, jedoch sind Sie mit der passenden Ausbildung besser auf den entsprechenden Bereich vorbereitet.

Einordnung laut Deutschem Qualifikationsrahmen (DQR)

Vorab: Der DQR wurde 2013 in einem Beschluss verschiedener Ministerien eingeführt und hat keinen direkten Einfluss auf die Anforderungen bestimmter Fortbildungsmaßnahmen.

DQR Techniker / DQR Meister

Laut dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) werden Techniker und Meister auf dieselbe Stufe gestellt. Es heißt dort, dass sich die beruflichen Anforderungen an Personen mit diesen Bildungsabschlüssen sehr ähneln. Jedoch sind die Berufe in der Praxis nicht direkt vergleichbar, es handelt sich eben um zwei unterschiedliche Karrierewege - Meister arbeiten eher praktisch und Techniker eher theoretisch.

  • Techniker DQR-Stufe: 6
  • Meister DQR-Stufe: 6
  • Technischer Betriebswirt DQR-Stufe: 7
  • Betriebswirt nach Handwerksordnung DQR-Stufe: 7

Weiterbildung nach Techniker

Zum (geprüften) technischen Betriebswirt können Sie sich nach der Fortbildung zum Techniker fortbilden lassen. Der theoretische Teil der Fortbildung dauert in Vollzeit bei der TAN etwa 6 Monate und berufsbegleitend etwa 12 Monate. Wichtig: Nach der theoretischen Fortbildung müssen noch drei Prüfungen abgelegt und eine Projektarbeit konzipiert werden. Damit beträgt die Gesamtdauert in Vollzeit bspw. bis zu 12 Monate. Hier finden Sie weitere Infos zum TBW.

Theoretisch könnten Sie nach dem Techniker auch studieren, jedoch ist es nicht möglich direkt in einen Master-Studiengang einzusteigen – trotz der neuen Bezeichnung für den Techniker: Bachelor Professional.

Seit 2020 haben wir von der TAN eine Kooperation mit der FH-Kiel. Diese bietet Absolventen die Möglichkeit sich 30 Creditpoints anrechnen zu lassen, sollten sie nach Ihrer Technikerfortbildung doch noch ein Bachelorstudium beginnen wollen.

Weiterbildung nach dem Meister

Wenn Sie nach der Fortbildung zum Industriemeister sich weiter fortbilden wollen, ist der technische Betriebswirt (siehe Weiterbildung nach Techniker) die beste Möglichkeit.

Nach dem Handwerksmeister können Sie noch den (geprüften) Betriebswirt nach Handwerksordnung machen, dieser dauert in Vollzeit etwa 6 Monate und berufsbegleitend 12 oder in einigen Fällen auch bis zu 16 Monate. Der Betriebswirt nach Handwerksordnung ist nicht mit dem Technischen Betriebswirt der Industrie zu verwechseln, letzterer hat zum Beispiel im Schnitt knapp 20% höhere Gehaltsaussichten.

Techniker Gehalt / Meister Gehalt

Das Gehalt eines Technikers ist im direkten Vergleich etwas höher als das Gehalt eines Meisters (Handwerk oder Industrie). Genaue Angaben sind diesbezüglich jedoch schwierig, da es sehr von Firmenstandort und Branche abhängig ist – bspw. Verdienen Maschinentechniker im Schnitt mehr als Bautechniker und ein Maschinentechniker in Bayern verdient mehr als einer in Sachsen.

Die Schwankungen sind also je nach Abschluss, Branche und Firmenstandort unterschiedlich hoch. Um ein etwas genaueres Bild geben zu können – hier ein paar ungefähre Angaben zu Einstiegsgehältern in brutto:

  • Einstiegsgehalt staatlich geprüfter Techniker: Zwischen 3.300 und 4.200 Euro
  • Industriemeister Gehalt zum Berufseinstieg: Zwischen 2.700 und 3.300 Euro
  • Meister im Handwerk Gehalt zum Berufseinstieg: Zwischen 2.800 und 3.600 Euro

Es gibt auch einige Firmen, die vor allem nach ein paar Jahren Berufserfahrung deutlich mehr zahlen, der Bereich von 5.000 bis 7.000 Euro brutto pro Monat kann vor allem für Techniker gut erreicht werden. In großen Städten wie Hamburg oder Berlin geht das zu erwartende Einstiegsgehalt auch in Richtung der 5.000 Euro brutto pro Monat. Für Industriemeister liegt die Gehaltsobergrenze bei etwa 6.000 Euro brutto pro Monat.

Für die Selbstständigkeit verändert sich das Bild nochmal drastisch. Hier hängen die Einkünfte sehr von der individuellen Marktlage ab. Es ist aber durchaus möglich die oben genannten Zahlen schnell zu übertreffen. Dies ist gerade dann möglich, wenn man sich in einer Branche befindet, die besonders vom Fachkräftemangel betroffen ist und dazu gehören die meisten Berufe aus dem MINT-Bereich.

Ausbildungsformen

Sowohl die Fortbildung zum Techniker als auch die zum Handwerks- oder Industriemeister können berufsbegleitend oder in Vollzeit absolviert werden. Der Techniker dauert nebenberuflich 4 Jahre und in Vollzeit 2 Jahre. Beim Handwerks- und Industriemeister ist die Fortbildungslänge stark von der Schule und dem Fachbereich abhängig - in Vollzeit dauert sie zwischen 4 und 12 Monaten und in der Abendschule i.d.R. 2 bis 3 Jahre – an manchen Meisterschulen gibt es auch Kurse, die 3,5 Jahre dauern. Bei uns in Kiel dauert die Fortbildung zum Industriemeister in Metall- oder Elektrotechnik in Vollzeit knapp ein Jahr.

Bei der TAN bieten wir jetzt außerdem den staatlich geprüften Techniker dual an. Teilnehmende gehen 2 Tage die Woche zur Schule und 3 Tage zur Arbeit.

Die duale Variante soll den steigenden Anforderungen von Teilnehmenden gerecht werden. Vor allem Eltern profitieren davon, so können sie sich fortbilden, ohne ihr Einkommen drastisch zu verringern wie in der Vollzeitvariante und auch ohne die zusätzliche Belastung, die bei einer Teilzeitfortbildung + Vollzeitjob entsteht.

Unterschiede in Handwerks- & Industriebetrieben

Der offensichtliche Unterschied ist, dass in Handwerksbetrieben handwerklich gearbeitet wird und in der Industrie maschinell. Außerdem haben Handwerksbetriebe in der Regel deutlich weniger Mitarbeiter und die Angestellten sind oftmals in den gesamten Schaffungsprozess eingebunden, wohingegen im Industriebetrieb die Abläufe eher in Arbeitsschritte, auch über Abteilungen hinweg, aufgeteilt sind.

Bei der Technikerfortbildung kommt es bei der Auslegung, ob Handwerk oder Industrie, auf die Fachrichtung an – Bautechniker arbeiten beispielsweise eher im Handwerk, Elektrotechniker eher in der Industrie. Für genauere Infos schauen Sie sich die von Ihnen angestrebte Fachrichtung an. Beim Meister hingegen ist die Fortbildung direkt als Handwerks- oder Industriemeister ausgewiesen.

Handwerksmeister

Nun gibt es unterschiedliche Meisterabschlüsse. Der Handwerksmeister ist der höchste klassische Berufsabschluss und wird in Führungspositionen eingesetzt oder leitet direkt einen ganzen Betrieb. Der Handwerksmeister eignet sich auch bestens, um einen eigenen Betrieb zu gründen.

Zu den Aufgaben eines Meisters gehören die Überwachung von Arbeitsprozessen, Kostenmanagement und die Ausbildung neuer Fachkräfte.

Beispiele für Berufe eines Handwerksmeisters sind:

  • Elektroniker
  • Maler
  • Bäcker
  • Friseur
  • Metallbauer
  • uvm.

Ein paar schnelle Fakten zum Handwerksmeister: 2023 wurden 20.349 Meisterprüfungen bestanden, dabei gab es einen Rückgang von 0,9% zum Vorjahr. Es gibt in Deutschland etwa 36.000 Meisterbetriebe und die am häufigsten abgelegte Meisterprüfung ist die zum KFZ-Meister.

Industriemeister

Industriemeister sind Führungskräfte im unteren und mittleren Management. Nach erfolgreichem Bestehen der Fortbildung zum Industriemeister verlagern sich Ihre Aufgaben von der direkten Ver- und Bearbeitung von Produkten hin zur Verwaltung von Arbeitsprozessen.

Konkreter geht es hier um Mitarbeiter-, Material- und Kostenkoordination. Die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden ist selbstverständlich auch Industriemeistern erlaubt, jedoch nicht zwingender Bestandteil des Tätigkeitsfeldes.

Klassische Branchen von Industriemeistern sind folgende:

  • Metallverarbeitende Gewerbe
  • Elektrotechnik
  • Maschinen- und Fahrzeugbau
  • Mechatronik
  • Chemische Industrie
  • Kunststoffverarbeitung
  • Lebensmittelindustrie
  • Papierindustrie (Be- & Verarbeitung)

Einige Fakten zum Industriemeister: In Deutschland sind ungefähr 110.000 Industriemeister tätig. Die meisten von ihnen arbeiten in der Metallverarbeitung. Die Durchfallquote bei Meisterprüfung aller Fachrichtungen liegt zwischen 10 und 20%. Personen, die die Prüfung nicht direkt bestehen, können diese noch zwei Mal durchlaufen. Die Nachprüfungen führen i.d.R. auch dazu, dass alle Teilnehmenden eines Fortbildungslehrgangs ihren Meisterbrief in den Händen halten.

Techniker Fachrichtungen im Überblick

Welche Techniker-Fachrichtungen in welchen Bundesländern angeboten werden, hängt von den entsprechenden Bildungsministerien und Bildungsanbietern ab. Techniker Fachschulen bieten i.d.R. nur einige Fachrichtungen mit jeweils wenigen unterschiedlichen Schwerpunkten an. In unserer Techniker Fachschule Kiel bieten wir folgende 6 Fachrichtungen an:

  • Elektrotechnik (in Teilzeit auch in Rostock)
  • Maschinentechnik (in Teilzeit auch in Rostock)
  • Bautechnik
  • Informationstechnik
  • Medizintechnik
  • Umweltschutztechnik

Die Schwerpunkte und deren Aufbau sind von der Fachschulverordnung des jeweiligen Bundeslandes abhängig. Das bedeutet, dass manche Schwerpunkte in manchen Bundesländern gar nicht angeboten werden können, weil (noch) keine Rahmenbedingungen definiert wurden.

Stelle als Techniker wird mit einem Handschlag besiegelt

Techniker werden in Kiel & Rostock

Jetzt Fachrichtungen checken und zur Fortbildung in Kiel (Vollzeit/Teilzeit) oder Rostock (nur Teilzeit) anmelden.

Den richtigen Schwerpunkt zu wählen ist natürlich sinnvoll, jedoch stellen Betriebe Sie auch ein, wenn das Fach oder der Schwerpunkt nicht 100%ig passen, aber nach Einschätzung eine ausreichende Eignung Ihrerseits für den entsprechenden Job besteht.

Techniker-Fachrichtungen in Handwerk oder Industrie

Der Vollständigkeit halber, wollen wir nun noch einige Beispiele für Techniker-Fachrichtungen geben, die eher dem Handwerk und welche, die eher der Industrie zugeschrieben werden können.  

Typisch für das Handwerk

  • Holztechnik
  • Bautechnik
  • Heizungs-, Sanitär- & Klimatechnik
  • Garten- & Landschaftsbautechnik

Typisch für die Industrie

Weitere Fachrichtungen

Es gibt auch Fachrichtungen, die sich nicht direkt Industrie oder Handwerk zuordnen lassen. Wir wollen folgend ein paar von ihnen nennen.

Frau mit roten Haaren sitzt vor Laptop und lächelt

Haben Sie Fragen?

Wir beraten Sie gerne telefonisch, bei uns vor Ort oder per Email - nutzen Sie unser Kontaktformular.

Fördermöglichkeit durch das Aufstiegs-BAföG

Sowohl für die Fortbildung zum Meister als auch zum Techniker kann das Aufstiegs-BAföG (bereitgestellt durch das BMBF) beantragt werden. Der Antrag kann online eingereicht werden und wird innerhalb von 3 Monaten bearbeitet – Anträge sollten also rechtzeitig eingereicht werden. In unserem Blogartikel zum Aufstiegs-BAföG gibt es weitere Informationen.  

Wenn Sie bzgl. aktueller Fördermöglichkeiten im MINT-Bereich Up-to-Date bleiben wollen, schauen Sie gerne regelmäßig in unserer Blog-Kategorie Fördermöglichkeiten vorbei.

Sie entscheiden sich für eine Fortbildung bei der Technischen Akademie Nord? Wir helfen Ihnen gerne mit dem Antrag zum Aufstiegs-BAföG sowie zur eigentlichen Aufstiegsfortbildung – sprechen Sie uns einfach an.

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